Salvador Allende

 

1908
Salvador Allende – Herkunft und Familie
Allende wurde 1908 in Valparaiso geboren; er wuchs in einem bürgerlichen Umfeld auf, der Vater ist Rechtsanwalt. Salvador Allende entschließt sich, Arzt zu werden.
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4.9.1970
Die Wahlen
Salvador Allende gewinnt als Kandidat des Volksfrontbündnisses „Unidad Popular“ erstmals die Präsidentschaftswahlen in Chile.
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1970/71
Das Wirtschaftsprogramm der Unidad Popular
Allende will die Mindestlöhne anheben, die Kaufkraft erhöhen und damit zugleich den Mittelstand stärken. Durch staatliche Investitionen in den sozialen Sektor sollen Gesundheit und Bildung verbessert werden. All diese Maßnahmen zusammen sollen das Binnenwachstum ankurbeln. Tatsächlich gelingt es ihm, das Wirtschaftswachstum um elf Prozent anzuheben und die Arbeitslosigkeit auf ca. drei Prozent zu senken.
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5.9.1970
Moratorium
Allende kündigt ein Moratorium der 800 Mio. Dollar Schulden an, die Chile bei US-Banken und US-Firmen hat. Die USA zeigen sich „besorgt, dass Allende die Wirtschaft vor die Hunde gehen" ließe.
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September 1970
Druck der USA auf chilenisches Militär
Augustin Edwards trifft Nixon: Augustin Edwards, Besitzer des Verlagshauses „El Mercurio“ sowie mehrerer Banken und Unternehmen, gilt als einer der einflussreichsten Männer Chiles. Er reist am 13. September 1970 nach Washington. Dort trifft er Donald Kendall, Konzernchef von Pepsi Cola, Henry Kissinger, Richard Helms und schließlich Präsident Nixon. Augustin erläutert ihnen die „Gefahr Allende“. Präsident Nixon ermächtigt daraufhin Kissinger und Helms, alles zu tun, um Allendes Wahl im Kongress zu verhindern. Man solle Druck auf das chilenische Militär ausüben.
Man plant den sog. „Track II“ – eine Operation zum Stürz Allendes. Sabotage und Attentate werden dabei in Kauf genommen.
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>> Video II (Track II)

1971
Marsch der leeren Kochtöpfe
Frauen aus den reichen Vierteln marschieren in die Innenstadt. Erst einige Zeit später kommt es tatsächlich zu einer Mangelversorgung in Chile.

1971
Arbeitskonflikte
Die ersten großen Maßnahmen der Verstaatlichung (Kupferbergbau und Landreform) werden noch von der großen Mehrheit des Parlamentes mitgetragen. Bei der Ausweitung des Programms auf andere Sektoren der Wirtschaft kommt es aber zu Widersprüchen. Der linke Flügel der Unidad Popular besetzt willkürlich Fabriken und Ländereien, was den Mittelstand stark verunsichert und in der Folge in das Lager der Rechts-Opposition treibt. Dazu kommt, dass nach anfänglichem starken Wachstum der Produktion nach 1 ½ Jahren die Produktivität gerade in den verstaatlichten Betrieben einbricht.

1972
Streik der Fuhrunternehmer
Beim ersten Streik der Fuhrunternehmer wird in 21 Provinzen des Landes der Ausnahmezustand verhängt.

1973
Kabinettsumbildungen
Mehrmals wird das chilenische Kabinett umgebildet. Die Opposition besitzt die Mehrheit in beiden Kammern. Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich, da die Kupferpreise weltweit sinken. Die Bevölkerung ist nicht mehr ausreichend versorgt. Die Staatsverschuldung nimmt zu.

Juli-August 1973
2. Streik der Fuhrunternehmer
Beim wiederholten Streik der Transportunternehmen und einem Putschversuch befindet sich Chile am Rand eines Bürgerkrieges. Die Lage der Streitkräfte ist unklar. Auch die Haltung Pinochets ist nicht eindeutig.

Juli 1973
Treffen zwischen der Unidad Popular und der Christdemokratischen Partei

August 1973
Pinochet erhält das Oberkommando
General Prats legt nach der Abstimmung im Kongress das Oberkommando über die Streitkräfte nieder. Allende ernennt auf Prats’ Vorschlag hin Pinochet zum neuen Oberkommandierenden. Allende vertraut Pinochet und hält diesen für ein Gegengewicht gegenüber den Putschisten.

4. September 1973
3. Jahrestag des Wahlsieges der Unidad Popular
Santiago erlebt die größte Kundgebung seiner Geschichte. Mehr als 1 Mio. Menschen demonstrieren für die Partei Allendes und gegen den sich ankündigenden Staatsstreich.

8. September 1973
Allendes Rücktritt gefordert
General Prats empfiehlt Salvador Allende bei einer Unterredung den Rücktritt

8. September 1973
Admiral Merino fordert Pinochet auf, das Kommando über die Mitstreitkräfte zu übernehmen
General Pinochet entschließt sich, die Putschisten aktiv zu unterstützen und die Leitung zu übernehmen

9. September 1973
Allende erkennt die Gefahr
Isabel Allende (Allendes Tochter) erfährt von ihrem Vater den Ernst der Lage
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10. September 1973
Allende beruft Anhänger
Salvador Allende plant, das Plebiszit ausrufen - als letzte Trumpfkarte, um den Putsch zu verhindern (am 18. oder 19. September).

10./11. September 1973
Garnison von Valparaiso marschiert auf Santiago
Am frühen Morgen des 11. September entschließt sich Allende, in den Präsidentenpalast aufzubrechen. Dort sind einige seiner Anhänger versammelt. Allende zeigt sich ein letztes Mal auf dem Balkon. Er hält seine letzte Rede (siehe „Allendes letzte Worte“ in der Navigationsleiste rechts). Wenig später erschießt er sich.
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